Der zweite Workshop von TIERÄRZTE WELTWEIT in Tansania ist erfolgreich beendet. Lesen Sie hier unsere Eindrücke vom lebhaften Kurs, der lehrreichen mobilen Klinik und dem interessanten Besuch bei den Massai.
»Tansania macht die Notwendigkeit unseres Programmes TIERÄRZTE WELTWEIT eindringlich deutlich: In dem südostafrikanischen Land sind insbesondere Esel, Ziegen und Rinder überlebenswichtig für die von Armut betroffenen Menschen. Weil aber nur wenige Tierärzte im Land aktiv sind, bleibt den Tieren eine tiermedizinische Versorgung vorenthalten. Die Rede ist von 1,5 Millionen Eseln und Pferden, 25 Millionen Rindern und ebenso vielen Ziegen und Schafen auf der einen und viel zu wenigen Tierärzten und tierärztlichem Fachpersonal auf der anderen Seite.
Mit unseren Partnern der MAWO (Meru Animal Welfare Organization) haben wir engagierte Menschen vor Ort gefunden, die – wie wir – daran etwas ändern wollen. Erstmals waren wir im »November 2015 mit TIERÄRZTE WELTWEIT vor Ort und unterrichteten 20 Studierende vom College für Tierhaltung zu notwendigen Themenbereichen der tiermedizinischen Versorgung. Mit weiteren Einsätzen wollen wir sicherstellen, dass die Studierenden ein so großes theoretisches Fachwissen und praktische Erfahrungen entwickeln, dass sie langfristig die Versorgung der Tiere selbstständig übernehmen und ihr Wissen auch an die Tierhalter und Fachkräfte weitergeben können.
Diesem Ziel von der „Hilfe zur Selbsthilfe“ kommen wir hier bereits in großen Schritten näher, wie auch der zweite Einsatz bewies:
So sehen zukünftige Paravets aus
Zu unserer großen Freude begrüßten wir dazu sowohl die Tierärztin Dr. Tina Lang als Ehrenamtliche sowie alle 20 Studenten des College für Tierhaltung in Arusha wieder, die auch schon am ersten Kurs im letzten Jahr am Kurs teilgenommen hatten. Fünf neue Teilnehmer kamen noch hinzu. Dank Johnson Lyimo dem Direktor unserer Partnerorganisation MAWO, unterstützten uns außerdem wieder zwei Mitarbeiter der Donkey Sanctuary Kenia. So konnten wir die große Gruppe in vier Kleingruppen einteilen und deutlich effektiver arbeiten.




Lernen, was zu tun ist
In den Theoriestunden wiederholten, vertieften und erweiterten wir die Inhalte des letzten Workshops: klinische Untersuchungen, virale Erkrankungen, Infektionen, Bakterien, Antibiotika sowie Analgesie, Tollwut und Anästhesie. An den Nachmittagen übten wir praktisch an dem bekannten Esel-Dummy das Anlegen eines Halfters, Sattels, Auflagen und einem Eselkarren. Für die Übungen zum Nähen, Impfen und Kastrieren dienten diesmal Zeichnungen der Tiere auf einem großen Stoffbanner als Beispiel. So konnten die Studierenden zunächst trocken üben, bevor sie später am Tier in den Einsatz gingen.
Und dann war es soweit: Im Rahmen der Kastrations- und Impfklinik in einem kleinen Dorf abseits des MAWO-Geländes, konnten die Studierenden unter Anleitung zwei erfahrener Tierärzte ihr tiermedizinisches Wissen nun erstmals unter Beweis stellen. Das eine Team bereitete die Tiere für die OP vor, fixierte sie für den Eingriff und erfasste Anästhesieformulare mit den verabreichten Medikamenten, dem Zeitpunkt der OP, Puls und Herzfrequenzen. Das andere Team impfte und entwurmte parallel sowohl Hunde als auch Esel. Die Studierenden haben dabei rotiert, sodass jeder sowohl beim Kastrieren, Impfen als auch Entwurmen helfen und zuschauen konnte. Insgesamt haben wir an diesem Tag 250 Hunde gegen Tollwut geimpft, circa 80 Esel entwurmt und zehn Hunde kastriert.




Um die Studierenden auf die Besonderheiten ihrer zukünftigen Arbeit im Land vorzubereiten, organisierten wir für den letzten Tag einen Besuch bei den Massai. Diese Volksgruppe lebt in Steppen, abseits von den Städten und in Lehmhütten. Esel, Rinder, Ziegen und Schafe – alle haben hier ihre Bedeutung und erfüllen einen wichtigen Zweck. Gemeinsam mit den Studierenden impften und behandelten wir die Tiere. In Kürze berichten wir darüber im Detail.
Wir sind stolz auf diesen großen Erfolg und überaus zufrieden mit den engagierten Teilnehmern dieses Workshops. Unser Einsatz geht weiter – für die Zukunft der Tiere und Menschen Tansanias.
Unterstützen Sie uns dabei, TIERÄRZTE WELTWEIT weiter auszubauen!
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