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ZDF „Die Spur“ über inszenierte Tierrettungen

Unser Bericht über Fake Rescues (inszenierte Tierrettungen) auf Social Media bot einem Journalist*innen-Team Anlass, tiefgründig zu den Machenschaften dieser Tierqual zu recherchieren. Wir begleiteten die Entstehung des Filmes im Hintergrund, der jetzt in der ZDF-Sendereihe  „Die Spur“ veröffentlicht wurde.

„Tierliebhaber sind mehr denn je gefordert, genau zu prüfen, wohin sie ihr Geld spenden. Denn jeder Cent, der an Scammer oder Fake-Retter geht, fehlt dem seriösen Tierschutz.“

Mit diesen so wertvollen wie richtigen Zeilen endet die circa 30-minütige Dokumentation – und sagt damit das Wichtigste: So genannte Fake-Rescues sind nicht nur perfide und grausam, sondern eine Gefahr für Organisationen wie die Welttierschutzgesellschaft. Unser umfangreicher Bericht, den wir im Rahmen der Social Media Animal Cruelty Coalition (SMACC) im Herbst 2024 veröffentlichten, machte dies deutlich: Tiere werden misshandelt oder in Gefahr gebracht, damit dann über Videos und Fotos in sozialen Netzwerken für die vermeintliche Rettung Spenden gesammelt werden.

Die zumeist dramatisch inszenierten Inhalte leidender Tiere erlangen immense Reichweite auf Social Media und haben nicht nur die Absicht, gelikt und verbreitet zu werden. Immer mehr Fake-Rescue-Accounts verführen mitfühlende Nutzerinnen und Nutzer zum Spenden. Organisationen wie wir, bei denen die Rettung der Tiere immer dem dramatischen Video vorgezogen wird, verlieren in der Folge nicht nur Aufmerksamkeit, sondern unmittelbar auch Spenden, wie bereits die ARD im Dezember 2024 im Magazin plusminus berichtete.

Um der wachsenden Problematik des Tierleids auf Social Media entgegenzuwirken, sind wir als WTG seit 2020 im Rahmen der Kampagne #StopptTierleid in sozialen Netzwerken aktiv und so war es für uns keine Frage, das Journalist*innen-Team bei der Recherche für ihren Film zu unterstützen. Über Monate begleiteten wir die Informationsbeschaffung, vermittelten Kontakte, führten Hintergrundgespräche und halfen bei der Bewertung potenzieller Fake-Rescues. Die Journalistinnen konnten letztlich zwei besonders erschütternde Beispiele inszenierter Tierrettungen aufdecken:#

  • Sie ermittelten, dass einer der reichweitenstärksten Pferderetter (über 3 Millionen Follower*innen allein auf TikTok, 2 Millionen auf Instagram) nur vermeintlich ein Tierarzt ist und der Verbleib von eingesammelten Spendengeldern in fünfstelliger Höhe unklar ist.
  • Sie fanden heraus, dass hinter den zahllosen vermeintlichen Hunde-Sheltern in Uganda ein ganzes Netzwerk steckt, das den Tiermissbrauch mit zum Teil kriminellen Methoden organisiert.

Bei der Vor-Ort-Recherche kommt ein uns wohlbekanntes Gesicht ins Spiel: Tierarzt Dickson Tayebwa begleitete das Team in Uganda mit seiner Expertise.

Tayebwa ist ehemaliger Teilnehmer des Programms VETS UNITED und hat an mehreren Schulungen zum Thema Tierschutz für Studierende und praktizierende Tiermediziner*innen in Uganda teilgenommen und diese unterstützt. 2019 wurde er der erste Dozent für Tierschutz an der Makerere-Universität. Außerdem arbeitete er zeitweise als Projektmanager des Programms VETS UNITED in Uganda.

Es macht uns stolz, anhand dieses konkreten Beispiels die Früchte unserer Arbeit zu sehen: Nicht nur mit unserer Kampagnenarbeit hierzulande, sondern auch durch die Projekt- und Programmarbeit weltweit schlagen wir Brücken für den Tierschutz.

Der Film gibt den Zuschauer*innen vor allem auch die wichtige Botschaft mit, worauf es letztlich ankommt:

  • Hören Sie nicht auf, mitzufühlen und seriösen Tierschutz – auf Social Media und mit Spenden – zu unterstützen.
  • Achten Sie dabei unbedingt auf Transparenz, etwa durch das ITZ-Siegel, zu dem sich Organisationen wie die Welttierschutzgesellschaft verpflichten.

Eine hilfreiche Checkliste zum sicheren Spenden für Tierschutzorganisationen finden Sie hier: https://welttierschutz.org/spenden-fuer-tierrettungen/
Unsere ausführliche Anleitung zum Erkennen von inszenierten Tierrettungen lesen Sie hier nach: https://welttierschutz.org/fake-rescues/

Liebe Tierfreundinnen und Tierfreunde, wir sind von Herzen dankbar, wenn Sie unsere Arbeit weiterhin unterstützen und damit echten, seriösen Tierschutz fördern. Herzlichen Dank!

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