Die besten Tierschutzfilme

Gestandene Tierschützer*in oder neu im Thema? Ganz gleich: Diese Filme, Dokumentationen und Beiträge rund um den Tierschutz sind besonders sehenswert – und bringen Sie den Themen näher.

Filme zum Thema Tierschutz

Ab dem 10. August 2023 im Kino erzählt CAT DADDIES von ganz besonderen Freundschaften zwischen Katzen und Menschen. Auf berührende und humorvolle Art und Weise porträtiert der Film anhand neun interessanter Geschichten, wie die Samtpfoten das Leben ihrer Halter*innen versüßen und ihnen auch in schweren Zeiten ganz viel Kraft schenken. Auch aus Tierschutzsicht werden einige wichtige Themen beleuchtet, wie etwa „Trap-Neuter-Return“ (Fangen-Kastrieren-Zurückbringen) – eine Methode, bei der Streuner eingefangen, kastriert und wieder an ihr angestammtes Revier gebracht werden. Auf diese Weise wird auch in vielen Tierschutzprojekten die unkontrollierte Vermehrung und damit verbundenes Leid in Streuner-Populationen verringert. Somit schafft der Film auch einen spannenden Zugang zu tierschutzrelevanten Themen und sensibilisiert hoffentlich zahlreiche Kinozuschauer*innen für den Schutz von Katzen.

Der Film bot gute Unterhaltung und einige wirklich herzerwärmende Momente – eine Empfehlung für Katzenfreund*innen und jene, die es werden wollen. Zwei Minuspunkte gibt es aus Tierschutzsicht aber dennoch: Es sind mehrere potentielle Qualzuchten zu sehen, was leider nicht thematisiert wird und somit das Leid der Tiere verharmlost. Auch werden einzelne Katzen in vermeintlich lustige Situationen gebracht und durch die Halter*innen in Szene gesetzt. Hier möchten wir Kinozuschauer*innen bitten: Nicht nachmachen, sondern immer das Wohl des Tieres in den Mittelpunkt stellen.

Die täuschend echte Animation kommt ohne gesprochenen Text aus. Lediglich am Ende gibt es eine kurze schriftliche Erklärung (in englischer Sprache), die aber für das Verständnis des Ganzen nicht zwingend notwendig ist. Stattdessen verleiht die musikalische Untermalung mit ihrem schweren Unterton der emotionalen Darstellung noch mehr Intensität. Im Fokus steht der Weg von der Milch von der Kuh auf den Küchentisch – fokussiert wird dabei szenisch die Trennung von Kuh und Kalb, die für beide sehr dramatisch ist: Das Kälbchen wird aus der liebevollen Zweisamkeit mit seiner Mutter gerissen und zur Aufzucht in ein Kälberiglu untergebracht, wo es keinen direkten Kontakt mehr zu Artgenossen hat. Die Kuh selbst wird, als sie nicht mehr genug Milch gibt, zum Schlachter transportiert.

Der Film ist zwar sehr kurz und hält sich an diesen nur wenigen Sequenzen im Alltag zahlloser Milchkühe auf: Doch er hat genau die Aussagekraft, die es braucht. Zudem ist er technisch beeindruckend gut gemacht und kann aufgrund seiner barrierearmen, nonverbalen Darstellung eine große Reichweite erlangen.

„Der Kurzfilm zeigt auf, wie sorglos viele Menschen tagtäglich Milch konsumieren, häufig ohne auch nur einen Gedanken an die Herstellung und das damit verbundene Leid. Es ist höchste Zeit, dass Jede und Jeder diese Aufnahmen sieht und sich das endlich ändert.“

In der mehrteiligen Dokumentation diskutieren Jannis Funk und Jakob Schmidt mit Tierhalter*innen, Ernährungswissenschaftler*innen, Tierschützer*innen und Philosoph*innen sowie Aktivist*innen die Frage „Wen dürfen wir essen?“. Dafür behandeln sie auch den Ursprung unseres Fleischverzehrs, blicken auf den Status Quo und untersuchen, wie es sein kann, dass eine riesige Industrie dieser Art existieren kann, wenn doch eigentlich alle dagegen zu sein scheinen. Die Serie endet mit Antworten auf die Frage aller Fragen: Ist die Lösung, dass in Zukunft das Fleisch aus dem Labor kommt?

„In dieser Dokumentationsserie gehen Jannis Funk und Jakob Schmidt den unterschiedlichsten Fragen zu unserem Fleischkonsum auf den Grund – spannend erzählt und fundiert von unterschiedlichen Seiten betrachtet. Bilder hinter den Kulissen des Systems, veranschaulichende Animationen und philosophische Gedankenspiele schaffen es, den Zuschauer*innen eine Vielfalt an Themenkomplexen rund um die Frage des Fleischessens zu vermitteln.“

Der Braunbär ist Europas größtes Raubtier und heute wieder in 22 europäischen Länder heimisch – das sorgt aber nicht überall für Begeisterung. Die Dokumentation „Die Rückkehr der Bären“ geht der Frage nach, wie die Menschen in Europa zur dauerhaften Anwesenheit der Bären stehen und führt die Zuschauer*innen anhand einer bildlichen Reise durch die relevantesten „Bären-Länder“ Rumänien, Slowenien, Slowakei, Polen, Italien und Frankreich. Der Film blickt dabei vor allem auf den Konflikt zwischen Acker- und Viehbauern, die durch die Bären um ihre Ernte und das Wohl ihrer Nutztiere fürchten und thematisiert damit die  Sorge von gefährlichen Mensch-Bär-Begegnungen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, ob der Mensch dem Bären in Zukunft genug Freiraum und Akzeptanz entgegenbringen kann, um eine dauerhafte Rückkehr der Bären in unseren europäischen Wäldern zu ermöglichen. Durch Gespräche mit Landwirt*innen und Ortsansässigen werden hilfreiche Maßnahmen aufgezeigt, die ein unproblematisches Zusammenleben mit den Tieren fördern könnten. Außerdem widmet sich die Dokumentation umfangreich den ökologischen Funktionen der Braunbären, die als Pflanzenfresser einen positiven Einfluss auf die Vegetation und Landschaft ausüben und als Aasfresser zudem die Wälder reinigen.

 „Die Rückkehr der Bären gibt Zuschauern*innen nicht nur einen Einblick in das Leben des Braunbären, sie regt auch zum Nachdenken über unser Verhältnis zur wilden Natur im Allgemeinen an. Denn es wird deutlich, dass erst menschliches Fehlverhalten zu sogenannten „Problembären“ führt und grundsätzlich ein friedliches Zusammenleben möglich wäre. Die Hoffnung bringende Botschaft des Films: Es gibt wirkungsvolle Lösungsansätze, die es anzupacken gilt.“

Wenn Sie schon immer einmal wissen wollten, wie die Welt aus den Augen eines Hundes aussieht, ist dieser Film das richtige für Sie: Der Dokumentarfilm „Streuner“ zeigt Zuschauer*innen das Leben aus der Perspektive der drei Straßenhunde Zeytin, Nazar und Kartal in der türkischen Metropole Istanbul. Dabei werden die wilde und unabhängige Zeytin im dichten Straßenverkehr, der ruhige Nazar in der Nähe der Menschen und der schüchterne Welpe Kartal als Neuling auf der Straße einfühlsam porträtiert. Die Zuschauer*innen hören, sehen – und fühlen vielleicht auch – genau das, was die Hunde wahrnehmen: Denn „Streuner“ kommt ohne Gespräche und ohne Erzählerstimme aus und lebt nur von den Hintergrundgeräuschen und Sätzen der Menschen, denen die Hunde in ihrem Leben begegnen. Es ist einer der ersten Lang-Dokumentarfilme dieser Art, der die Aufmerksamkeit auf die unzähligen Straßenhunde dieser Welt lenkt. Beeindruckend ist zudem, dass der Film echte Straßenhunde zeigt, die mit ihren Abenteuern das Drehbuch ganz allein vorgaben und die Kamera ihnen einfach nur folgte. Dass die Türkei als Drehort ausgewählt wurde, hat gute Gründe: Das Land schützt Straßenhunde ausdrücklich und will durch Gesetze sicherstellen, dass sie ein einigermaßen unabhängiges und sicheres Leben führen können.

„Das stellt auch die Dokumentation eindrücklich dar, schenkt dabei aber – aus Tierschutzsicht – leider zwei Punkten zu wenig Fokus: Zum einen das Problem der zunehmenden Streunerpopulation, welches nur durch das Kastrieren der Hunde gelöst werden kann. Zum anderen wird das Füttern der Straßenhunde durch die Bevölkerung unkritisch dargestellt, obwohl diese – in der Tat gut gemeinte – Maßnahme unter Umständen zu einer verstärkten Vermehrung der Tiere und damit zu einer Vergrößerung der Streunertierpopulation führen kann. Dennoch gibt der Dokumentarfilm beeindruckende und einfühlsame Einblicke in das Leben der Streuner und ist – trotz der kleinen Kritikpunkte – definitiv sehr sehenswert.“

Ein Film über Katzen, der es auf die Top-10-Liste des amerikanischen Time-Magazines geschafft hat: Kedi, türkisch für Katze, folgt den Samtpfoten in 79 Minuten auf ihrem Weg durch die türkische Metropole Istanbul. Die Dokumentation gibt anhand von sieben Streunerkatzen einen Einblick in ihre Leben, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Sari, Duman, Bengü, Aslan Parçasi, Gamsiz, Psikopat und Deniz – die einen sind verschmust und menschenbezogen, die anderen wild und scheu. Doch sie alle haben eines gemeinsam: Sie, ihr Alltag, die Gefahren und Tierschutzproblematiken stehen symbolisch für Millionen Streunerkatzen weltweit. Die Abwechslung zwischen kurzen Interviews mit tierlieben Bewohner*innen und mitreißenden Bildern aus Katzenperspektive machen den Film zum Must-See für Katzenfreund*innen und Tierschützer*innen.

„Jeder, der einmal Istanbul besucht hat, weiß um die Bedeutung der Katzen: Die Streunerkatzen sind hier zwar herrenlos, doch meist von tierlieben Menschen versorgt. Viele füttern sie, streicheln sie, übernehmen Tierarztkosten, manche bauen ihnen sogar kleine Unterkünfte in den Vorgärten. „Kedi“ ist die filmisch aufbereitete Liebeserklärung an Katzen in Istanbul. Einziger Kritikpunkt: So sehr der Film Einblick in die Leben der Streuner gibt – mit guten und schlechten Tagen – thematisiert er leider nicht die Grundproblematik der unkontrollierten Vermehrung, die für viel Leid unter Streunerkatzen sorgt.“

Earthlings (deutsch: Erdlinge) ist eine Dokumentation, die an die Nieren geht. Nach dem Motto “Wie viel Wahrheit verträgst du?” stellt Regisseur Shain Monson darin das Verhältnis von Menschen zu Tieren dar. Er thematisiert den Konsum von Fleisch sowie die Nutzung von Tieren für Kleidung, Unterhaltung und Tierversuche. Das gesamte Videomaterial wurde mit versteckter Kamera gedreht und dokumentiert die schlimmsten Zustände in der Nutztierhaltung von Tieren. Wer die Aufnahmen sieht, wird anschließend anders über das Verhältnis von Menschen zu Tieren denken. Earthlings gilt als Einstieg in den Vegetarismus oder Veganismus. Aber: Er ist nichts für schwache Nerven.

„Earthlings ist definitiv sehr sehenswert. Er zeigt das Leid, das die Tiere tagtäglich ertragen müssen unverblümt – die Doku erschüttert zutiefst und bewirkt, das eigene Handeln radikal zu verändern.“

  • Stichworte: Dokumentation, Milchindustrie, Weltmarkt, Milch, Landwirte, Kühe
  • Freigegeben ab 0 Jahren
  • Produktionsjahr: 2017
  • Regie: Andreas Pichler
  • Länge: 95 Minuten
  • Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=Ss7tAqSGhBQ

Die Dokumentation „Das System Milch“ von Andreas Pichler behandelt die vielschichtigen Zusammenhänge zwischen Mensch, Kuh und Milch. Dabei zeigt der Film interessante wie erschreckende Einblicke in ein ökonomisches System, bei dem die marktbestimmenden Akteure aus nur einigen wenigen Branchenriesen bestehen, deren Entscheidungen wirtschaftlich gesehen sinnvoll erscheinen, aber schwere ökologische und soziale Folgeschäden mit sich bringen. Wichtiges Thema des Films sind die Milchbauern, die nicht mehr in bäuerlichen Betrieben arbeiten, sondern in hochtechnisierten Anlagen, in denen sie so günstig und effizient wie möglich durch Wachstum und Überschussproduktion für den Weltmarkt produzieren sollen. Ebenso geht es um die zweckoptimierte Zucht von Hochleistungskühen, die durch eine intensive körperliche Belastung im Durchschnitt nur noch fünf statt zwanzig Jahre alt werden. Und es wird die ökologische Problematik der Milchproduktion angesprochen, wie beispielsweise die Zusammensetzung des Kraftfutters (wofür in Südamerika Regenwälder gerodet werden) und die Stickstoffübersättigung unserer Anbauflächen durch zu viel Gülle. Auch der Mythos der gesunden Milch steht auf dem Prüfstand. 

Das System Milch‘ ist ein Plädoyer gegen den Wachstumswahn, hin zu kleineren Produktionseinheiten und mehr Wertschätzung gegenüber der Umwelt. Ein bildstarker Film, der den Milchkühen zu wenig Stimme verleiht, aber trotzdem einen wichtigen Fokus setzt auf politische und wirtschaftliche Problematiken der Milchindustrie und die Abhängigkeiten der Milchbauern.

Das Euter prall gefüllt, der Körper knochig – was Züchter*innen auf Rinderschauen als „Kühe wie gemalt“ anpreisen, ist für Jan Gerdes (ehemaliger Milchbauer) und Karin Mück (Tierrechtsaktivistin) schwer zu begreifen. Als Betreiber eines Lebenshofes für Rinder wissen sie, welches Tierleid mit der Hochleistungszucht verbunden ist. Für die Dokumentation „Butenland“ hat Produzent Marc Pierschel den Hofbetrieb der Beiden über einen Zeitraum von zwei Jahren begleitet und einen intimen Einblick in diese, viel zu selten porträtierte Realität gestaltet. Durch Aufzeigen des Alltags lernen Zuschauer*innen die einzelnen, bedrückenden Schicksale der Rinder kennen – von aussortieren Rinderbullen bis ausgepowerten Hochleistungskühen erfahren sie, welch gebrochene Tiere das „System Milch“ zur Folge hat.

„Butenland ist ein einfühlsames Porträt über das traurige Schicksal deutscher Rinder. Trotz Verzicht auf die Darstellung drastischer Aufnahmen geht die Dokumentation nahe und stellt unweigerlich die Nutztierhaltung in Frage.“

In „Gunda“ begegnen die Zuschauer*innen dem gleichnamigen Hausschwein und ihren neugeborenen Ferkeln und begleiten diese in ihren ersten Minuten und Stunden sowie später bei ihren staksigen, noch etwas wackligen Erkundungsversuchen. Auch eine Gruppe Hühner wird vorgestellt, die das erste Mal ins Freie darf. Die Tiere sehen zerrupft aus, einem Huhn fehlt ein Bein. Unsicher schauen sie sich um, bis der Bann bricht und das erste Huhn den Transportkäfig verlässt, sich aufplustert und die neue Freiheit für sich entdeckt. Im Hintergrund das Muhen einer kleinen Kuhherde: Sie kommt aus dem Stall auf die Wiese galoppiert, dann kehrt Ruhe ein und die Tiere lassen sich zum Wiederkäuen nieder…

 „‚Gunda‘ schafft gänzlich ohne Musik, Farbe und Kommentar eine Nähe zur Lebens- und Gefühlswelt der Tiere, die tief geht. Der Mensch räumt in der Dokumentation quasi die Bühne für die Tiere und überlässt ihnen die alleinige Aufmerksamkeit. Auf Augenhöhe der Tiere und durch den alleinigen Fokus auf sie und ihre Blickwinkel, lässt der Film eine Intimität zu eben den Lebewesen entstehen, die täglich so anonymisiert auf unsereiner Tellern landen. Und so ist der Film – auch ganz ohne verstörende Bilder aus Schlachthöfen oder Massentierhaltungsanlagen und allein über diese Nähe zu unseren Mitgeschöpfen –  ein stark ethisches und poetisches Plädoyer für das Tierwohl. Denn stumm stellt ‚Gunda‘ die Frage nach dem Platz, den die Nutztiere in unserer Welt einnehmen.“

  • Stichworte: Milchkuh, Kuh, Rind, Milchindustrie, Neuseeland, Milchkühe, Konsum, Gesundheit, Umwelt, Dokumentation
  • Produktionsjahr: 2022
  • von: Amy Taylor und Chris Huriwai
  • Länge: 89 Minuten
  • Link zur Dokumentation: https://vimeo.com/711687909

Zusammen mit hochkarätigen Mitwirkenden wie der Umweltschützerin Dr. Jane Goodall und der ehemaligen Schauspielerin Suzy Amis Cameron enthüllt der Aktivist Chris Huriwai in „MILKED“ die Realität hinter den Kulissen der Milchindustrie Neuseelands. Die Dokumentation zeigt die besorgniserregenden Auswirkungen der Branche auf Umwelt und Gesundheit auf, wie beispielsweise die Verschmutzung des Wassers durch die Ausscheidungen der Rinder. Der Film prangert aber nicht nur an, sondern führt beispielhaft vor Augen, was Neuseeland und andere Länder tun können, um die massiven Probleme zu lösen. Das Leid der Tiere spielt in dem Film, wenn auch eher als Nebenaspekt, ebenfalls eine Rolle und wird mit drastischen Bildern, wie z.B. einer Trennung von Mutterkuh und Kalb, unterstrichen.

„Mit brutaler Ehrlichkeit blickt der Dokumentationsfilm MILKED hinter die Kulissen der Milchindustrie. Obwohl die individuellen Schicksale der Tiere nur kurz angeschnitten werden, wird dennoch das große Leiden der Tiere deutlich. Am Ende findet der Film eine eindeutige Antwort, wie sich die mit der Milchindustrie verbundenen Probleme wie Umweltverschmutzung, Tierleid und Schuldenflut der Bäuerinnen und Bauern lösen lassen: Der Schlüssel, so die Botschaft, ist eine pflanzenbasierte Ernährung.“

Südkorea, 2017: Das Mädchen Mija lebt mit ihrem geliebten Riesenschwein Okja irgendwo im Nirgendwo, tief in den Bergen Südkoreas. Eines Tages klopft ein globales Unternehmen an ihre Tür und will das Tier für seine Zwecke nutzen. Okja ist groß, speckig und sehr clever. Mija wehrt sich mit allen Kräften dagegen – doch ohne Erfolg. Okja wird von den als Bösewichte dargestellten Konzernvertretern entführt und bis nach New York transportiert. Mija folgt auf eigene Faust und taucht in eine Welt ein, die für sie völlig neu ist. Sie erfährt: Ihr Schwein Okja ist eines der 26 Tiere, die vor zehn Jahren durch den Einsatz von Genmanipulation und mit dem Ziel auf maximale Fleischgewinnung gezüchtet wurden. Sie sollte Geld bringen, nicht in Privathaltung ein gutes Leben führen. Mit Hilfe einer Gruppe Tierrechts-Aktivisten gibt Mija alles, um die Befreiung ihres geliebten „Superschweines“ zu vollbringen.

„Science-Fiction, das durch Animationen die Grausamkeiten der Viehzucht auf die Spitze treibt: Genial! Okja ist ein grandioses Beispiel, wie es gelingt, über die schlimmsten Zustände zu berichten, ohne dabei erschreckende, reale Bilder zeigen zu müssen. Dadurch erreicht der Film eine ganz neue Zielgruppe, die sich dem Thema öffnet – und zu grübeln beginnt. Sicher ist Okja hier und da etwas übertrieben, einen Einblick in das Leben und in die Intelligenz von Schweinen gibt sie trotzdem. Zudem stellt sie eine düstere Zukunft der Nutztierhaltung und -zucht in Aussicht. Prädikat: Sehenswert.“

  • Stichworte: Dokumentation, Umweltschutz, Tierschutz, Tierrechte, Ernährung, Konsum
  • Freigegeben ab 6 Jahren
  • Produktionsjahr: 2014
  • Regie: Kip Andersen, Keegan Kuhn
  • Länge: 91 Minuten
  • Link zum Trailer: www.youtube.com/watch?v=nV04zyfLyN4

Cowspiracy beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Viehhaltung und des Fischfangs auf die Umwelt. Dabei stehen vor allem Themen wie Treibhausgase und die Abholzung des Regenwaldes im Vordergrund. Dass auf Tierschutzthemen nur am Rande eingegangen wird, schadet nicht der Botschaft. Ganz im Gegenteil: „Cowspiracy“ holt seine Zuschauer ab und beleuchtet die Missstände in unserem Verhältnis zu Natur und Tieren auf eine besondere, bisher nicht da gewesene Art und Weise.

„Intellektuelles verständlich machen, Zusammenhänge aufzeigen und zum Nachdenken anregen: Trotz der Bilder in ‚Cowspiracy‘, die teilweise nur schwer zu ertragen sind, bereichert diese Doku sehr.“

Tierschutz-Dokus und TV-Beiträge

In der Dokumentation „Qualzucht: Wie Mops & Co. leiden, um süß zu sein“ setzt sich das Reporter*innen-Team von STRG_F (einem Angebot von Funk) mit den Leiden überzüchteter Tiere auseinander. Dabei beleuchten sie zum einen die teils drastischen gesundheitlichen Einschränkungen, die Tiere von Rassen mit Defektmerkmalen von Geburt an tragen und konfrontieren Züchter*innen sowie Halter*innen mit der Problematik. Zum anderen setzt sich das Team mit dem Qualzucht-Verbot in den Niederlanden auseinander, das weit fortschrittlicher ist als die deutsche Gesetzeslage, und analysiert welche Einflüsse den Trend zur Qualzucht trotz der immensen Widrigkeiten immer weiter befeuern.

„Die Dokumentation schafft es, in nur 30 Minuten einen guten Einblick in die komplexe Qualzucht-Thematik zu geben. Die Einsichtslosigkeit mancher Züchter*innen und Halter*innen und die Ignoranz gegenüber dem Leid der Tiere, wie Erstickungsanfällen und schmerzhaften Gelenksproblemen, lässt uns als Zuschauer*innen jedoch fassungslos zurück. Umso vehementer müssen wir uns als Tierschützer*innen für ein Ende der Qualzucht einsetzen!“

Diese Dokumentation zeigt anhand eines konkreten Falles, wie weit Wilderer im Zuge ihrer illegalen Jagd gehen können. Dabei wird fokussiert der Fall des Polizistenmordes von Kusel unter die Lupe genommen. Am 31. Januar 2022 waren zwei junge Polizist*innen brutal erschossen worden, nachdem sie zwei Wilderer auf ihrem Raubzug ertappt hatten und ihr Fahrzeug kontrollieren wollten. Die Rekonstruktion des Tathergangs zeigt, wie der Täter und sein Komplize ausgerüstet waren und wie leicht es für Wilderer sein kann, unbemerkt ihr illegales Geschäft zu betreiben. Der Vergleich mit einem ähnlichen Fall aus dem Jahr 1991 macht klar, dass Wilderei in Deutschland schon seit langem existiert und immer noch verbreitet ist.

„Die Doku zeigt eindrucklich die Professionalität und Brutalität, mit der Wilderer ihr illegales Geschäft betreiben. Das ist alarmierend und eher nichts für zarte Gemüter. Wer sich für Gerichtsfälle interessiert, dürfte hingegen Gefallen an dieser Dokumentation finden, die auch Einblicke in die Persönlichkeit des Doppelmörders und seine möglichen Beweggründe bietet. Sehenswert ist die Dokumentation zudem insbesondere auch für Tier- und Naturverbundene, denn die Botschaft im Kampf gegen Wilderei wird klar.“

Die Dokumentation verfolgt den Transportweg von Bullenkälbchen aus Deutschland bis in den Libanon und zeigt anhand der brutalen Realität auf, wie vor allem männliche Kälber als Abfallprodukt innerhalb der Milchwirtschaft zu leiden haben. Hunderttausende Kälber werden entsprechend jährlich schon kurz nach ihrer Geburt von einer Station zur anderen transportiert. Zwar ist dieses „Sammelstellen-Hopping“ laut Bundeslandwirtschaftsministerium verboten, doch werden Regelungen oftmals umgangen. Trotz einer zumindest innerhalb der EU existierenden Tiertransportverordnung fehlen die Kontrollen und ernsthafte rechtliche Konsequenzen bei Verstößen. Die vier Wochen alten Kälbchen, die noch nicht von der Muttermilch abgesetzt sind, werden über Strecken von über 1000 Kilometern durch ganz Europa und darüber hinaus transportiert. Dabei sind die Tiere teilweise 60 bis 70 Stunden ohne Nahrung, bis sie am Ende dieser Odyssee nach einem kurzen, zutiefst strapaziösen und grausamen Leben oft ohne Betäubung geschlachtet werden.

Zudem zeigt die Dokumentation, dass die Situation auch in Deutschland fatal ist: Hier sterben jährlich bis zu 600.000 Kälber mangels tiermedizinischer Grundversorgung, die aus wirtschaftlichen Gründen häufig nicht erfolgt, oder verenden infolge von gezielter Verwahrlosung; die Dunkelziffer wird noch höher geschätzt.

 „Die Dokumentation ist zurecht altersbeschränkt, da sie offen und ungefiltert die sehr heftigen, blutigen Szenen zeigt, die das leidvolle Leben zahlloser Kälber ausmachen. Doch so verstörend und erschreckend diese Aufnahmen auch sind: Es ist wichtig, sie zu zeigen, um die traurige Realität verändern zu können.

Der Beitrag der VICE News-Dokumentarreihe „Bad Goods“ (deutsch: Schlechte Waren) geht dem illegalen Schuppentierhandel in Nigeria und China auf die Spur. In eindrucksvollen Bildern wird zunächst gänzlich urteilsfrei beleuchtet, wie gnadenlos das Geschäft um die Tiere ist. Dafür hat das Team Interviews mit unterschiedlichen Protagonist*innen des gesamten Handelswegs organisieren können – vom Wilderer in Nigeria über den Händler hin zum chinesischen Mediziner. Die Dokumentation zeigt das individuelle Verhältnis der Teilhabenden des illegalen Wildtierhandels zu den Tieren und deren so wertvollen Produkten auf. Begleitend durch die zum Teil erschreckenden Aufnahmen vom Leid der Tiere bleibt eine Wertung aber unmöglich. Die eindeutige Botschaft: Der illegale Handel mit Schuppentieren schadet – allem voran den Tieren!

 „Überraschend ist, dass es der Doku trotz ihrer klaren Botschaft gegen den illegalen Widltierhandel gelingt, Schuldzuweisungen beiseite zu lassen und Raum für die individuellen Beweggründe der am Schuppentierhandel Beteiligten zu schaffen. Die Dokumentation identifiziert nicht Wilder*innen oder Händler*innen als Kern des Problems, sondern verdeutlicht die Komplexität der Problematik, die nicht losgelöst von Traditionen, wirtschaftlichen Interessen aber auch Arbeitslosigkeit und Armut betrachtet werden muss.

Sie können uns weitere Dokumentationen, TV-Beiträge oder Filme zum Thema Tierschutz empfehlen? Dann schreiben Sie uns Ihren Tipp gern an info@welttierschutz.org.

++ Der Welttierschutzgesellschaft e.V. weist darauf hin, dass dieser Artikel mit größter Sorgfalt recherchiert und erstellt wurde. Die Inhalte und Links werden allerdings nicht stetig aktualisiert und beziehen sich grundsätzlich immer auf den Stand der Recherche zum Zeitpunkt der Veröffentlichung. Wenn Sie Anregungen oder Bemerkungen zum Artikel haben, nehmen Sie bitte mit uns Kontakt via info@welttierschutz.org Kontakt auf. ++

Ihre Ansprechpartnerin ist Wiebke Plasse

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