Seit 2013 sind wir mit dem Worldwide Veterinary Service (WVS) mit regelmäßigen mobilen Eselklinken in Südindien im Einsatz. Seither konnte eine grundlegende Verbesserung des Gesundheitszustandes der Esel in den von uns besuchten Regionen erzielt werden: Insbesondere Verletzungen, die in der Vergangenheit oft durch unpassendes Geschirr, Packsättel oder Fußfesseln verursacht worden sind, treten vielerorts nahezu gar nicht mehr auf.
So beispielsweise in Krishnagiri: Während bei unserem ersten Einsatz im Oktober 2014 noch 85 % aller untersuchten Esel durch unpassende Fußfesseln verursachte Wunden aufwiesen, stellten wir bei unserem dritten Besuch in der Region im Januar 2016 fest, dass sich der Anteil auf 1,5 % reduziert hatte. Ein ähnliches Bild bot sich in Theni, wo bei unserem ersten Einsatz 100 von 146 Tieren Wunden aufwiesen. Bei unserem vierten Einsatz wurde diese Art von Verletzung nur noch bei einem einzigen Tier festgestellt.
Unser Erfolgsrezept für die Zukunft der Esel
Um die Lebens- und Haltungsbedingungen der Esel nachhaltig zu verbessern, führen wir im Rahmen der mobilen Kliniken auch Tierschutz-Workshops für die Halter durch, in denen wir sie für den korrekten Umgang mit den Tieren sensibilisieren. So informieren wir sie unter anderem über die richtige Beladung und gründliche Hufpflege und überzeugen sie davon, dass viele traditionell verankerte Praktiken wie z. B. das Setzen von gitterförmigen Brandmalen gegen Lahmheit nicht helfen.

Zusätzlich etablieren wir in jedem Ort sogenannte „community persons“ (Ansprechpartner für Tierschutz). Dabei handelt es sich um ausgewählte Tierhalter, die von uns spezielle Schulungen, beispielsweise in Wundmanagement oder in der Gabe intramuskulärer Injektionen, erhalten. So sind sie bei Bedarf in der Lage, eine erste Einschätzung über den Zustand des Tieres zu geben und unkomplizierte Fälle selbst zu behandeln.
Tierarzt-Nachwuchs für die Arbeit mit Esel begeistern
Die Nachhaltigkeit unserer Arbeit wird darüber hinaus durch die praktische Ausbildung von Studentinnen und Studenten der Tiermedizin im Rahmen unserer Einsätze verstärkt. Denn es gibt in den ländlichen Regionen nicht nur zu wenige Tierärzte. Hinzu kommt, dass viele von ihnen keine Esel behandeln wollen, da diese in der indischen Tradition als unrein und verachtungswürdig gelten.
Durch die Einbindung der Studentinnen und Studenten in unsere Eselkliniken wollen wir möglichst viele angehende Tierärztinnen und Tierärzte für die Arbeit mit den Tieren begeistern und so langfristig das Wohl der Esel verbessern.
„Esel werden hier in Indien meist stark vernachlässigt. Deshalb waren die Eselkliniken für mich eine einmalige Gelegenheit, die Tiere besser kennenzulernen. Ich habe in dieser Zeit unglaublich viel über ihre Bedürfnisse und den richtigen Umgang mit ihnen gelernt“, so Tiermedizin-Studentin Chahat, die mehrere unserer mobilen Kliniken begleitete und so die Möglichkeit bekam, die Langohren lieben zu lernen.
Unterstützen Sie uns dabei noch mehr Gemeinden zu erreichen, die dort lebenden Esel zu versorgen und ihre Halter zu informieren.
Erfahren Sie hier mehr über unseren Einsatz für Lastesel in Indien
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