Ein aufregendes und ereignisreiches Jahr liegt hinter uns: Nachdem wir im Juni 2016 gemeinsam mit der Streunerhilfe Bulgarien das erste Kastrationszentrum im bulgarischen Plowdiw eröffneten, konnten bereits 1.774 Katzen kastriert werden. Nicht zuletzt durch die steigende Unterstützung aus der Bevölkerung spüren wir, wie wichtig unsere Arbeit ist. So bringen immer wieder tierliebe Bulgaren ihre Schützlinge von der Straße direkt ins Kastrationszentrum.

Hintergrund: Katzenrettung in Bulgarien
In Plowdiw, der zweitgrößten Stadt Bulgariens, leben nach Schätzungen mehr als 10.000 Straßenkatzen. Vielen von ihnen geht es schlecht: Sie leiden unter Mangelernährung und Erkrankungen oder werden Opfer des Straßenverkehrs. Gemeinsam mit unserem Partner, der Streunerhilfe Bulgarien, wollen wir ihre Situation verbessern - durch Kastration und Informationsarbeit in der Bevölkerung.
Zum ProjektProfessionalität beim Meistern der Herausforderungen
Oft gestaltet sich vor allem das Einfangen der Katzen als große Herausforderung: Viele Tiere sind überaus scheu und ergreifen die Flucht, sobald ein Mensch versucht, sich ihnen zu nähern.
Eine zentrale Rolle für den Erfolg unseres ehrgeizigen Projektes spielt daher die Katzenfängerin des Kastrationszentrums. Täglich sucht sie die Plätze auf, an denen sich Katzen aufhalten und füttert diese über mehrere Tage und Wochen an, um möglichst viele von ihnen für die Kastration einfangen zu können. Nach dem sogenannten „Spiralsystem“ wurde zunächst im Stadtzentrum und dem Viertel rund um das Kastrationszentrum mit dem Anfüttern und Einfangen begonnen. Systematisch weiten wir den Radius nun auf die Nachbargebiete aus. Spezielle Fangkäfige sorgen dafür, dass sich der Fang und Transport der Katzen so stressfrei wie möglich gestaltet.

Im Kastrationszentrum angekommen werden die Katzen in die Hände der leitenden Tierärztin Diana Krasimirova und ihres Assistenten Kostadin Hadjikinov übergeben.
Im Anschluss an den Eingriff und eine angemessene Erholungszeit bringt die Katzenfängerin jedes Tier an seinen angestammten Platz in die Freiheit zurück. Nur für Tiere, deren Rückkehr auf die Straße aus gesundheitlichen Gründen oder wegen ihres Alters zu riskant wäre, sucht unser Projektpartner ein neues Zuhause.
Die Zusammenarbeit mit der Bevölkerung ist fundamental

Doch unser Erfolg wäre nicht so nennenswert, wenn wir nicht auf die tatkräftige Unterstützung aus der Bevölkerung zählen könnten. Täglich haben tierliebe Bulgaren, die um das Wohl der Straßenkatzen bemüht sind und diese beispielsweise regelmäßig mit Futter und Wasser versorgen, die Möglichkeit ihre Schützlinge bei uns kastrieren zu lassen. Damit möglichst viele Menschen von diesem Angebot erfahren, informiert die Katzenfängerin im Rahmen ihres täglichen Einsatzes auf den Straßen die Anwohner und teilt Kastrationsgutscheine aus.

Natürlich bleiben auch einige kritische Rückmeldungen aus der Bevölkerung im Hinblick auf unsere Kastrationsarbeit nicht aus. Wir bemühen uns stets darum, mit diesen Menschen ins Gespräch zu kommen und sie von der Notwendigkeit und dem Nutzen von Kastrationen zu überzeugen. In den kommenden Monaten wollen wir unsere Informationsarbeit sogar weiter verstärken und noch mehr Menschen überzeugen: Kastration verhindert Tierleid, bevor es entsteht und ist somit als aktiver Tierschutz zu verstehen.
Wir blicken positiv in die Zukunft
Dennoch haben wir im ersten Jahr viel dazu lernen können: Gemeinsam mit unserem Partner konnten strukturelle Anfangsschwierigkeiten überwunden werden und auch Umbauarbeiten vollzogen werden, deren Notwendigkeit wir erst in der Praxis in Erfahrung bringen konnten. Zudem passten wir die Öffnungszeiten der Arbeitsroutine der Tierärzte an. Heute blicken wir – auch dank unserer treuen Unterstützerinnen und Unterstützer, die die Kastrationsklinik erst möglich machen – zufrieden auf die bisher erreichten Zahlen und starten positiv in das zweite Jahr der Kastrationsklinik.
Retten Sie Katzenleben!
Bitte unterstützen Sie uns dabei, die Population der Straßenkatzen von Plowdiw zu reduzieren und vielen tausenden Katzen ein elendes Leben auf der Straße zu ersparen.
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